IVH Appell an Vattenfall

„Die Schließung der Hamburger Aluminiumwerke wäre ein dramatischer Rückschlag für die Industrie der Metropolregion Hamburg“, sagte der Vorsitzende des IVH – INDUSTRIEVERBAND HAMBURG Werner Marnette anlässlich der gestrigen Mitgliederversammlung auf dem Werksgelände der H&R Ölwerke Schindler GmbH. Nikolaus Broschek, Beauftragter des IVHVorstands für die Energiepolitik, ergänzte: „Wir appellieren an den Vattenfall- Konzern die HAW zu einem für die Aluminiumproduktion konkurrenzfähigen Strompreis zu beliefern. Die RWE ist mit ihrem Liefervertrag mit der Essener TRIMET mit gutem Beispiel vorangegangen. So können auch die Hamburger Aluminiumwerke gerettet werden.“

Der IVH befürchtet bei einer endgültigen Schließung der Aluminiumwerke einen Dominoeffekt in der norddeutschen Industrie. „Ebenso wie HAW-Geschäftsführer Hans-Christof Wrigge haben wir die große Sorge, dass die gesamte Wertschöpfungskette des Aluminiums, also Walzwerke, Zulieferer und Weiterverarbeiter am Standort Deutschland zusammenbrechen wird. Deshalb stehen wir voll inhaltlich hinter dem Brief der HAW an Bundeskanzler Gerhard Schröder und die CDU Spitzenkandidatin Angela Merkel. Die hohen Strompreise in Deutschland müssen runter“, sagte Marnette.

Der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Dietrich Austermann versicherte vor gut 80 Topmanagern der Hamburger Industrie, dass sich seine Landesregierung nachdrücklich um eine schnelle Absenkung der hohen Energiepreise bemühen werde. Dieser Auffassung schloss sich auch der Hamburger Wirtschaftssenator Uldall an. Die Hamburger Manager äußerten in der Diskussion mit den beiden Politikern ihre tiefe Besorgnis über die kartellähnlichen Zustände auf dem deutschen Strommarkt und forderten von einer zukünftigen Bundesregierung ein rasches Durchgreifen, weil die hohen Strompreise eine schnelle Deindustrialisierung in Hamburg und Norddeutschland zur Folge hätten.

„Angesichts des globalisierten Wettbewerbs brauchen Hamburg und Schleswig-Holstein in der Industriepolitik den Schulterschluss, wenn die beiden Länder im internationalen Wettbewerb mithalten wollen“, sagte Austermann.

„Wir benötigen nicht nur eine Wende in der Energiepolitik“, sagte Marnette. „Wir brauchen auch eine selbstbewusste Interessenvertretung gegen die Gesetzesund Vorschriftenflut aus Brüssel, von wo aus mit Richtlinien wie Port Package II oder REACH ganze Wirtschaftszweige in Hamburg und den Küstenländern existenziell in Gefahr gebracht werden.“ Aber auch direkt vor Ort in Hamburg gebe es genügend zu tun. „Zu nennen sind die Beschleunigung der Genehmigungszeiten und die Ausweisung neuer industrietauglicher Flächen.“ Marnette dankte Senator Uldall für dessen hohes Engagement hierbei.

Die Metropolregion befände sich bei der Lösung wichtiger Infrastrukturprojekte auf einem guten Weg. „Wir bieten dem Hamburger Senat eine enge Kooperation bei Bau und Betrieb einer mautfinanzierten Hafenquerspange an. Nutzen Sie das moderne Instrument eines Public-Private-Partnership, auch über die Landesgrenzen hinaus.“

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Marc März
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Hamburg, den 22. Juni 2005