Fernwärmenetzrückkauf: Finanzsenator Dr. Dressel informiert Unternehmer im IVH
Beim IVH-Senatoren-Frühstück mit Senator Dr. Andreas Dressel (SPD) am 1. April 2019 sprach der Präses der Finanzbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg vor mehr als 40 Industrieunternehmern über Kosten, Nutzen und Folgen des Fernwärmenetzrückkaufs (Foto, l.). Matthias Boxberger (r.), IVH-Vorsitzender und Gastgeber im E.ON Gästehaus, führte in das Gespräch ein und erinnerte an die gemeinsame Initiative von Parteien und Verbänden, 2013 organisiert vom IVH, im Jahr des Volksentscheids zur Re-Kommunalisierung der Hamburger Energienetze.
Boxberger fragte den Senator: „Wie sieht das künftige Wärmesystem in der Stadt aus?“ Und er fügte an: „Wie zahlt sich der verhältnismäßig hohe Preis des Rückkaufs – 950 Mio. Euro – für unseren Standort aus?“ Dr. Dressel führte zu allen Punkten offen und konkret aus und betonte dabei die besondere Bedeutung der städtischen Energiesysteme für eine zuverlässige, ressourcenschonende und möglichst wirtschaftliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger sowie der Industrie.
Pieter Wasmuth (Foto), Generalbevollmächtigter Region Hamburg und Norddeutschland Vattenfall GmbH, erkundigte sich nach dem technischen Planungsstand für das künftige Wärmesystem mit zusätzlichen, unterschiedlich leistungsfähigen Einspeisern. Er wies dabei auf die physikalischen Herausforderungen hin. Der Senator hob die Kooperationen zur Nutzung von industrieller Abwärme für die Wärmeversorgung der Stadt als beispielgebend hervor.
Arnold Mergell (Foto), Geschäftsführender Gesellschafter HOBUM Oleochemicals, erinnerte an die nach wie vor ungenutzte Wärmekapazität des neuen Heizkraftwerks Moorburg und schlug vor, diese vorhandene Energie möglichst einzusetzen. Detlev Wösten, H&R AG, brachte die notwenige Planungssicherheit für industrielle Abnehmer von Wärme ins Gespräch.
Dr. Dressel versicherte den Teilnehmern des IVH-Frühstücks, er werde seine Aufgaben als Verantwortlicher im Senat für die unternehmerischen Beteiligungen der Stadt aktiv und auch im Interesse der Unternehmer wahrnehmen. Bis zum abschließenden Vollzug der Übernahme der Wärmeversorgung durch die Stadt bleibe er im „Driver Seat“.
IVH-Hauptgeschäftsführer Hubert Grimm (v.l.), Finanzsenator Dr. Andreas Dressel und Matthias Boxberger, IVH-Vorsitzender
Hintergrund: Am 16. Oktober 2018 wurde der vollständige Rückkauf des Fernwärmenetzes durch den Senat der Freien und Hansestadt Hamburg beschlossen. Als nächste Schritte stehen, nach Aussage des Senators, der Aufbau einer eigenständigen Gesellschaft sowie erste Weichenstellungen für eine bezahlbare und klimafreundliche Fernwärmeversorgung an. Am 17. Oktober 2018 stellte der Senat sein Wärme-Konzept im Rahmen einer Regierungserklärung des Ersten Bürgermeisters vor.
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