IVH-Kurzstudie „Die nächste industrielle Revolution – Neue Prosperität für Hamburg“.

Heute hat der Industrieverband Hamburg e.V. eine in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Hennig Vöpel erarbeitete Kurzstudie veröffentlicht: „Die nächste industrielle Revolution – Neue Prosperität für Hamburg“.

Wirtschaft und Industrie befinden sich in tiefgreifenden Veränderungen. Globale Krisen, technologische Umbrüche und historische Transformationsprozesse verändern Produktionsprozesse und Lieferketten grundlegend. Die nächste industrielle Revolution ist klimaneutral und digital.

Die industrielle Basis für Wohlstand, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit wird erneuert, der Strukturwandel beschleunigt sich. Die Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben gezeigt, dass die globale Wirtschaft fragiler und unsicherer geworden ist. Hamburg braucht eine groß gedachte industriepolitische Vision, eine ganzheitlich gedachte standortpolitische Strategie und vor allem jetzt eine mutige Umsetzung, um den Wohlstand in Zukunft zu erhalten.

Dazu erklärt der Vorsitzende des Industrieverband Hamburg, Matthias Boxberger:

„Die Studie von Prof. Dr. Vöpel zeigt klar auf, dass Hamburg hinter seinen industriepolitischen Möglichkeiten zurückbleibt. Wirtschaft und Industrie waren für die Politik lange Zeit kein Gewinnerthema. Für Wahlen orientierte man sich an Wohnungsbau oder Verkehrswende. Zu gut lief es, zu sicher schien der ewige Wohlstand. Doch nun haben zwei große Krisen innerhalb von drei Jahren die Politik – und uns alle – plötzlich und unvorbereitet aus der Illusion der Unverwundbarkeit gerissen.

Die Attraktivität Hamburgs als Industriestandort der Zukunft, muss wieder Priorität haben. Die Studie zeigt, dass der Norden mit jeder Krise im Wachstumstrend hinter dem Süden Deutschlands zurückfällt. Dies darf sich nicht fortsetzen, ein Aufbruch zu neuer Prosperität für Hamburg ist notwendig.

Die Studie schlägt ein neues Industrie-Sofort-Programm für Hamburg vor, das bis 2025 umgesetzt werden muss („5x5 für 2025“).

Ich bin in Sorge, ob es noch einen expliziten und proaktiven wirtschaftspolitischen Gestaltungswille in der Senatspolitik gibt, der Hamburg in der Vergangenheit immer wieder vorangebracht hat. Hamburg muss mehr für seine industriepolitische Zukunft tun. Die Betriebe leisten dies Tag für Tag in ihren Wettbewerbsmärkten, die Stadt muss es wieder spürbar für den gesamten Standort tun.“

Der Autor der Studie Prof. Dr. Henning Vöpel: „Für Hamburg steht als größte deutsche Industriestadt viel auf dem Spiel. Zusätzliche Prosperität verspricht einen neuen industriellen Aufbruch. Das Zeitfenster für die notwendige Weichenstellung ist jetzt und nur jetzt. Wer Ziele erreichen möchte, muss Voraussetzungen schaffen, damit dies gelingen kann.

Politik denkt zu viel in Zielen, zu wenig in Voraussetzungen. Wenn die Menschen in Hamburg im Jahr 2040 noch in Wohlstand und Prosperität leben sollen, darf Politik nicht erst in zehn Jahren, sondern muss jetzt – bis und für 2025 – handeln. Die letzten Krisen haben schonungslos offenbart, dass Hamburg bereits von der Substanz lebt. Eine technologisch-ökologische Erneuerung geht nur mit, nie gegen die Industrie, die im Mittelpunkt der gegenwärtigen Transformation steht und von der Politik entsprechend in den Blick genommen werden muss.“   

Die komplette Stduie können Sie unter diesem Link herunterladen.

 

Der renommierte Hamburger Volkswirt Prof. Dr. Henning Vöpel war von 2014 bis 2021 Direktor und Geschäftsführer des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI). Als Fachmann bei Themen wie Konjunkturanalyse, Globalisierung und Digitalökonomie, ist seine Expertise auch in der Hamburger Wirtschaft und Politik von Relevanz. 

 

Der IVH vertritt als rechtlich selbständige Landesvertretung des Bundesverbands der Deutschen Industrie e.V. (BDI) die Interessen von produzierenden Unternehmen und deren industrienahen Partnern am Standort Hamburg und darüber hinaus. Der IVH hat 270 Mitglieder und wächst weiter. 1963 wurde unser Verband gegründet.