Aus für Deutschlands Atomkraftwerke – Unsichere Wette auf die Zukunft
Am kommenden Samstag werden die drei letzten Atomkraftwerke (AKW) in Deutschland vom Netz genommen. Angesichts der Energiekrise war Ende letzten Jahres ein befristeten Weiterbetrieb bis zum 15. April 2023 beschlossen worden. Zur Abschaltung erklärt der Vorsitzende des Industrieverband Hamburg, Matthias Boxberger:
„Noch im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung entschieden, die Laufzeit der drei verbleibenden AKW kurzfristig bis Mitte April 2023 zu verlängern, um möglichen Engpässen der Stromversorgung vorzubeugen. In dieser nach wie vor angespannten Situation das Angebot zuverlässiger Stromproduktion zu reduzieren, ist fragwürdig. Basis für das endgültige Abschalten der drei Kraftwerke ist die Zusage von Bundeswirtschaftsminister Habeck und des Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, dass Netzstabilität und Versorgungssicherheit mit Strom nach dem Abschalten uneingeschränkt gewährleistet sind. Dies ist eine ungewisse Wette auf die Zukunft, die vermeidbar wäre. Hamburg ist die größte Industriestadt Deutschlands und wir als Industrieverband hätten es begrüßt, wenn es auf dem Weg zur Klimaneutralität zuverlässige Optionen für die Erzeugung von preisgünstigem Strom gegeben hätte. Dies wurde politisch anders entschieden. Nun ist es im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Hamburg umso dringlicher, das politische Vorhaben eines Industriestrompreises in diesem Jahr umzusetzen."